Gibt es eine absichtliche Benachteiligung von VPN-Nutzern durch SaaS-Anbieter?

Dieser Beitrag bietet eine detaillierte Analyse der Frage, ob gängige SaaS-Anbieter – wie Microsoft, Google, Dropbox – sowie Toolanbieter, Publisher und soziale Netzwerke Besucher, die ein VPN verwenden, benachteiligen. Dabei werden verschiedene Indikatoren wie häufigere Captchas, reduzierte Bandbreite, ablaufende Sessions und Login-Probleme untersucht. Ich stütze mich hier auf technische Erklärungen, Nutzerberichte und verfügbar veröffentlichte Quellen.
Einleitung und Kontext
Unternehmen setzen weltweit vermehrt auf Software-as-a-Service (SaaS) und Online-Dienste, um ihren Nutzern eine breite Palette von Anwendungen anzubieten.
Parallel dazu gewinnt der Einsatz von Virtual Private Networks (VPNs) an Bedeutung, da diese den Nutzerinnen und Nutzern erhöhte Privatsphäre, Sicherheit und die Möglichkeit zur Umgehung geografischer Beschränkungen bieten.
Diese beiden Aspekte stehen in einem Spannungsfeld: Einerseits schützen VPNs individuelle Daten, andererseits stellen sie für Anbieter Herausforderungen in Bezug auf Sicherheitsüberwachung, Missbrauchsprävention und Geoblocking dar. In diesem Beitrag erkläre ich, inwiefern technische Maßnahmen und Sicherheitsmechanismen zu einer Benachteiligung von VPN-Nutzern führen können.
Technische Hintergründe der VPN-Nutzung
VPN-Technologien verschlüsseln den Datenverkehr und verschleiern die ursprüngliche IP-Adresse des Nutzers, um dessen Identität und Standort zu schützen. Diese Methode führt jedoch zu mehreren technischen Herausforderungen, die eine wichtige Rolle bei der Benutzung von SaaS-Produkten spielen können:
Geteilte IP-Adressen und dynamische IP-Wechsel
VPN-Dienste bündeln Anfragen zahlreicher Nutzer über gemeinsame IP-Adressen. Aufgrund des hohen Volumens des Datenverkehrs können Dienste diese IP-Adressen als riskant einstufen und Sicherheitsmechanismen wie Captchas oder Login-Prüfungen verstärkt aktivieren. Zudem führen dynamische IP-Wechsel zu geografischen Inkonsistenzen, die bei der Sitzungsverwaltung Probleme bereiten können.

Verschlüsselung und Latenz
Die zusätzliche Verarbeitung zur Verschlüsselung des Datenverkehrs kann zu einer leicht reduzierten Übertragungsgeschwindigkeit beziehungsweise zu Latenzzeiten führen. Diese Übertragungseinbußen sind meist technisch bedingt, wirken sich jedoch in Kombination mit anderen Sicherheitsmechanismen auf die Nutzererfahrung aus.
Sicherheits- und Missbrauchsmechanismen
Die Implementierung von Mechanismen zur Erkennung von Bots und missbräuchlicher Nutzung ist für SaaS-Anbieter zentral. Da VPNs die Identifikation einzelner Nutzer erschweren, greifen Anbieter verstärkt zu Sicherheitsmaßnahmen, die – als Nebenwirkung – auch ehrliche VPN-Nutzer tangieren können.
Sicherheitsbedenken:
- VPNs verschleiern die IP-Adresse und den Standort, was es SaaS-Anbietern erschwert, den Ursprung des Datenverkehrs zu überprüfen. Dies führt dazu, dass VPN-Nutzer oft als potenziell unsicher eingestuft werden.
- VPNs werden häufig von Bots oder für böswillige Aktivitäten genutzt, was dazu führt, dass viele Anbieter VPN-IPs blockieren oder zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Captchas implementieren.
Missbrauchsprävention:
- VPNs werden genutzt, um Geoblocking zu umgehen, was gegen die Nutzungsbedingungen vieler Plattformen verstößt.
- Mehrfachkonten und betrügerische Aktivitäten werden durch die Nutzung von VPNs erleichtert, was Anbieter dazu veranlasst, VPN-Nutzer stärker zu überwachen.
Wirtschaftliche Aspekte:
Einige Anbieter setzen auf Preisdiskriminierung, die durch VPNs umgangen werden kann, was wirtschaftliche Interessen gefährdet.
Zusätzliche Probleme durch VPN-Features
Viele VPNs integrieren Sicherheits-Features wie Werbeblocker, Phishing-Schutz und Anti-Tracking-Mechanismen. Diese Funktionen bieten zwar Vorteile, können aber auch Probleme verschärfen:
- Werbeblocker: Blockieren von Werbung und Trackern kann dazu führen, dass Websites VPN-Nutzer als verdächtig einstufen, was häufigere Captchas auslöst.
- Phishing-Schutz: Blockierte Inhalte oder DNS-Filter können zu Login-Problemen führen, da legitime Anfragen fälschlicherweise blockiert werden.
- Anti-Tracking: Verschleierungstechniken können dazu führen, dass SaaS-Anbieter Sitzungen vorzeitig beenden oder zusätzliche Verifizierungen verlangen.

Analyse der spezifischen Benachteiligungen
Der Bericht untersucht vier zentrale Bereiche, in denen VPN-Nutzer vermehrt Probleme feststellen: zusätzliche Captchas, Bandbreitenminderung, ablaufende Sessions sowie Login-Probleme. Jeder dieser Bereiche wird nach technischen Ursachen, Maßnahmen seitens der Anbieter und vorliegenden Belegen aus der Fachliteratur beleuchtet.
Zusätzliche Captchas
VPN-Nutzer werden häufig mit Captchas konfrontiert, weil:
- Durch die gemeinsame Nutzung von IP-Adressen ein ungewöhnlich hoher Traffic verzeichnet wird. Sicherheitsalgorithmen interpretieren diese Anfragen oft als automatisierten Bot-Verkehr.
- Standortwechsel – die Folge eines dynamischen VPN-Serverwechsels – werden als potenziell verdächtige Aktivitäten gewertet.
- Bekannte VPN-IP-Adressen bereits in Blacklists gelistet sind, weil diese von böswilligen Akteuren missbraucht wurden.
Es gibt zahlreiche Quellen, die diesen Zusammenhang erklären. So weist beispielsweise ein Artikel auf dem Equinux Blog darauf hin, dass geteilte IPs und Standortwechsel zur vermehrten Google Captcha-Anforderung führen. Andere Berichte, wie von VPNTester, beleuchten die technische Seite der Sicherheitsüberprüfungen, die bei VPN-Nutzung häufiger aktiv werden.
Das CAPTCHA-Problem ist nicht auf Google beschränkt. VPN-Nutzer berichten auch über erhöhte CAPTCHA-Abfragen auf anderen Plattformen:
Wenn ich eBay oder andere Seiten aufrufe mit meinem VPN, dann habe ich häufige Captcha oder andere Prüfmechanismen zu erfüllen. Das nervt gewaltig," berichtet ein Nutzer auf VPNTester.org. Dies zeigt, dass das Problem plattformübergreifend auftritt und die Benutzererfahrung erheblich beeinträchtigen kann.
Captchas sind eine allgemeine - und eine der am häufigsten genutzten Sicherheitsmaßnahmen - gegen automatisierten Missbrauch. Sie werden nicht als direkte Maßnahme gegen VPN-Nutzer implementiert, jedoch häufig durch VPN Mechanismen ausgelöst.
Bandbreitenminderung
Die Reduktion der Bandbreite bei VPN-Nutzung ist oft Gegenstand von Diskussionen. Dabei lässt sich zwischen zwei Ebenen unterscheiden:
- Aufseiten der Internetanbieter (ISPs) existieren dokumentierte Fälle, bei denen die Bandbreite speziell für VPN-Datenverkehr gedrosselt wird. Gründe hierfür sind oft Netzwerkkontrolle, Fair-Use-Politiken und Kostenkontrolle. Ein Artikel auf dem NordVPN Blog beschreibt, wie ISPs solche Drosselungen implementieren.
- Bei SaaS-Anbietern und sozialen Netzwerken gibt es hingegen keine eindeutigen Belege dafür, dass diese absichtlich die Bandbreite für VPN-Nutzer reduzieren. Vielmehr handelt es sich um indirekte Effekte, die im Rahmen von Sicherheitsmechanismen oder Geoblocking-Maßnahmen auftreten können.
Technische Einschränkungen, etwa durch den Einsatz von Verschlüsselung und Serverüberlastungen, verstärken zudem den Eindruck, dass die Nutzung eines VPNs zu einem langsameren Erlebnis führt. Allerdings sind diese Effekte grundsätzlich als Nebeneffekte der betrieblichen Infrastruktur zu verstehen und nicht als zielgerichtete Benachteiligung.
Ablaufende Sessions
Eine weitere Problematik betrifft ablaufende Sessions:
- Die regelmäßigen IP-Wechsel in einem VPN-Umfeld können dazu führen, dass Sicherheitsmechanismen von SaaS-Anbietern eine Sitzung als abgebrochen interpretieren. Viele Dienste nutzen die IP-Adresse als Bestandteil der Authentifizierung, weshalb ein Wechsel die Sitzung ungültig machen kann.
- Verbindungsabbrüche und instabile VPN-Verbindungen – etwa durch Serverüberlastung – tragen ebenso zu einer Erhöhung der ablaufenden Sessions bei.
- Sicherheitsrichtlinien, die einen schnellen Wechsel oder ungewöhnliches Verhalten unterbinden sollen, können zu einer präventiven Trennung von Sessions führen.
Berichte von Seiten wie Top10VPN und Tarnkappe.info bestätigen, dass solche technischen Eigenheiten häufig zu Problemen führen. In der Regel handelt es sich hierbei nicht um eine absichtliche Maßnahme, sondern um eine Nebenwirkung der Sicherheitsprotokolle, die zugleich betrügerische Aktivitäten unterbinden sollen.
Login-Probleme
Login-Probleme bei der Nutzung von VPNs werden aus mehreren Gründen beobachtet:
- Viele Anbieter blockieren bekannte VPN-IP-Adressen, um den Zugang von Nutzern, die geografische Beschränkungen umgehen wollen, zu unterbinden. Dienste wie Netflix oder auch andere Streaming-Plattformen sind hierfür exemplarisch.
- Technische Einschränkungen infolge von VPN-bedingten Timeouts oder unzuverlässigen Verbindungen können zu wiederholten Login-Fehlversuchen führen.
- Netzwerkspezifische Einstellungen, etwa in Firmen- oder öffentlichen Netzwerken, können VPN-Verbindungen zusätzlich blockieren.
Auch hier sind wir wieder im Bereich "Schutz der eigenen Netzwerk-Ressourcen" - die meisten betrügerischen Loginversuche und Angriffe erfolgen nun mal über VPNs.
Microsoft Office 365 und VPN-Kompatibilitätsprobleme
Microsoft selbst hat Probleme mit der Kombination aus Windows 10, Office 365 und VPNs bestätigt. In einem Support-Artikel erklärt das Unternehmen: "Geräte, die einen manuellen oder automatisch konfigurierten Proxy verwenden, insbesondere mit einem Virtual Private Network (VPN), zeigen möglicherweise einen eingeschränkten oder keinen Internetverbindungsstatus im Network Connectivity Status Indicator (NCSI) im Benachrichtigungsbereich an."
Ein Nutzer im Perfect Privacy Forum berichtete konkret: "Ich kann leider mit verbundenem VPN keine Verbindung zum Microsoft Office 365 Konto herstellen. Weder unter Outlook noch den anderen Office Programmen. [...] Sobald die Verbindung im VPN-Manager getrennt ist, funzt die Verbindung wieder."
VPN-spezifische Probleme mit Cloud-Speicherdiensten
Auch bei Dropbox wurden Login-Probleme in Verbindung mit VPNs dokumentiert. Ein Artikel auf CBackup.com listet verschiedene Gründe auf, warum Nutzer sich nicht bei Dropbox einloggen können, und nennt VPNs als einen möglichen Faktor: "Wenn Sie Probleme beim Einloggen in Dropbox auf einem Browser haben, können Sie es beheben, indem Sie [...] das VPN deaktivieren."
Artikel auf Netzwelt und Techesi legen nahe, dass diese Probleme in der Regel aus Sicherheits- und Compliance-Gründen entstehen. Auch wenn SaaS-Anbieter und soziale Netzwerke gezielt Maßnahmen gegen VPN-Nutzer ergreifen, so geschieht dies primär im Interesse des rechtlichen Rahmens – dem Schutz vor Missbrauch und der Einhaltung von Lizenzvereinbarungen – und nicht zur gezielten Benachteiligung von Nutzergruppen.
Diskussion: Absichtliche Maßnahmen versus Nebenwirkungen
Die in diesem Bericht aufgeführten Phänomene – häufigere Captcha-Anforderungen, Bandbreitenminderung, ablaufende Sessions und Login-Probleme – lassen sich vorwiegend auf technische und sicherheitsrelevante Maßnahmen zurückführen. Die primären Ziele dieser Mechanismen sind der Schutz vor automatisierten Angriffen, Missbrauch und die Einhaltung von Lizenz- und rechtlichen Vorgaben.
Aus der Sicht der Anbieter sind diese Maßnahmen notwendig, um die Integrität der Dienste zu sichern. Die daraus resultierende Benachteiligung von VPN-Nutzern ist demnach nicht das Ergebnis einer explizit diskriminierenden Strategie, sondern eines Abwägungsaktes zwischen Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und wirtschaftlichen Interessen. Während einige Quellen andeuten, dass kommerzielle Interessen wie Preisdiskriminierung oder Werbeerwerb ebenfalls indirekt eine Rolle spielen – insbesondere wenn VPNs Geoblocking-Maßnahmen umgehen – sind die vorliegenden Belege überwiegend technischer Natur.
Sicherheitsmechanismen, die zur Identifikation und Abwehr von Missbrauch implementiert werden, interpretieren das erhöhte Risiko, das mit geteilten IP-Adressen und dynamischen IP-Wechseln einhergeht, konsequent. Dies erklärt, warum VPN-Nutzer häufiger mit den genannten Problemen konfrontiert werden.
Rechtliche und regulatorische Aspekte
SaaS-Anbieter und soziale Netzwerke stehen häufig vor der Herausforderung, in unterschiedlichen Ländern divergierende rechtliche Vorgaben zu erfüllen. Lokale Gesetze und Lizenzvereinbarungen fordern oftmals eine Überprüfung der Nutzeridentität und des Standorts. VPNs erschweren diese Prüfungen erheblich, weshalb Anbieter restriktivere Sicherheitsrichtlinien einführen. In einigen Fällen liegen diese Maßnahmen nahe, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden, sodass auch hier VPN-Nutzern überproportional Schwierigkeiten entstehen können.
Die vorliegenden Quellen wie jene von CHIP (z. B. CHIP Artikel zu VPN) und andere Fachbeiträge attributieren die durch VPNs provozierten Probleme primär der Erfüllung gesetzlicher Vorgaben und Sicherheitsstandards.
Zusammenfassung und Fazit
Nutzer, die VPNs verwenden, werden überwiegend aufgrund folgender Gründe benachteiligt:
- Das häufige Lösen von zusätzlichen Captchas resultiert aus der gemeinsamen Nutzung geteilte IP-Adressen sowie dynamischen Standortwechseln, die als potenziell riskant interpretiert werden.
- Bandbreitenminderungen werden primär von Internetanbietern (ISPs) eingeführt, wobei direkte Belege fehlen, dass SaaS-Anbieter oder Online-Plattformen dies absichtlich steuern.
- Ablaufende Sessions treten auf, weil die durch VPNs verursachten IP-Wechsel und instabile Verbindungen von Sicherheitsmechanismen als potenzielle Angriffsversuche interpretiert werden.
- Login-Probleme ergeben sich häufig aus Blockierungen bekannter VPN-IP-Adressen beziehungsweise aus technischen Verbindungsproblemen.
Obgleich einige Anbieter gezielte Maßnahmen (beispielsweise im Bereich des Geoblockings) implementieren, um die Umgehung von Lizenzvereinbarungen oder Sicherheitsrichtlinien zu verhindern, lässt sich zusammenfassen, dass die beobachteten Nachteile primär als Nebenwirkung notwendiger Sicherheits- und Compliance-Maßnahmen verstanden werden sollten.
Es existieren keine schlüssigen Belege dafür, dass die Benachteiligung von VPN-Nutzern mit dem primären Ziel erfolgt, jene Nutzer gezielt zu diskriminieren.
Empfehlungen für VPN-Nutzer
Sollten Nutzer häufiger Probleme in Verbindung mit VPNs feststellen, können sie folgende Strategien in Betracht ziehen:
- Wahl eines VPN-Anbieters, der dedizierte IP-Adressen oder optimierte Serverstandorte anbietet, um die Häufigkeit von Captchas und Sessionabbrüchen zu reduzieren.
- Verwendung alternativer DNS- oder Suchdienste, um die Auswirkungen von Sicherheitsüberprüfungen abzumildern.
- Überprüfung von Anbieter- und Sicherheitseinstellungen der genutzten Online-Dienste, um mögliche Konflikte frühzeitig zu identifizieren.
- Beachtung der Hinweise in Nutzerforen oder Technikblogs, in denen konkrete Erfahrungen und Lösungsansätze veröffentlicht werden (siehe beispielsweise VPNTester oder Netzwelt).
- Microsoft Office 365: Bei Problemen mit Microsoft-Diensten während der VPN-Nutzung empfiehlt VyprVPN, die Netzwerkadaptereinstellungen anzupassen und ein alternatives Standard-Gateway hinzuzufügen.
- Dropbox und Bandbreitenprobleme: In einigen Fällen kann die Einstellung der Upload-Geschwindigkeit in Dropbox helfen: "Öffnen Sie die 'Dropbox-Einstellungen' und wählen Sie den Reiter 'Bandbreite'. Dort sehen Sie die Möglichkeiten zur Begrenzung der Upload-Geschwindigkeit."
Vergleich von NordVPN, Mullvad VPN und Proton VPN
Die folgenden VPN Anbieter nutze ich regelmäßig und kann sie durchaus weiter empfehlen. Im Kontext der hier behandelten Thematik verhalten sie sich wie folgt:
NordVPN
- Captchas: Häufig bei Diensten wie Google, da viele Nutzer dieselbe IP-Adresse teilen. Dedizierte IP-Optionen können helfen.
- Login-Probleme: Gelegentliche Login-Schleifen oder Fehler wie "429 Too Many Requests". Lösungen umfassen Serverwechsel oder DNS-Änderungen.
- Sitzungsabbrüche: Selten, aber möglich bei Interferenzen mit anderen Apps.
- Bandbreitenminderung: Optimierte Server für Streaming und P2P minimieren Geschwindigkeitseinbußen.
Mullvad VPN
- Captchas: Häufiger bei Diensten wie Steam oder GOG Galaxy, da Mullvad-Server oft als Proxy erkannt werden.
- Login-Probleme: Probleme bei der Regeneration von WireGuard-Schlüsseln können auftreten.
- Sitzungsabbrüche: Gelegentlich bei europäischen Servern, oft durch blockierte IPs oder Serverüberlastung.
- Bandbreitenminderung: Stabile Geschwindigkeit, aber keine dedizierten Server für Streaming.
Proton VPN
- Captchas: Probleme bei bestimmten Websites, da VPN-IPs blockiert werden. Serverwechsel kann helfen.
- Login-Probleme: Häufig durch 2FA oder veraltete Clients verursacht. Lösungen umfassen App-Updates oder Passwort-Reset.
- Sitzungsabbrüche: Häufiger bei kostenlosen Servern, weniger bei Premium-Servern.
- Bandbreitenminderung: Optimierte Server und Secure Core verbessern die Geschwindigkeit.
Die Wahl des richtigen VPN-Anbieters kann jedoch die Häufigkeit dieser Probleme reduzieren:
- NordVPN: Gut für Nutzer, die dedizierte IPs und optimierte Server benötigen.
- Mullvad VPN: Datenschutzorientiert, aber häufiger Probleme mit blockierten IPs.
- Proton VPN: Gute Geschwindigkeit und Sicherheit, aber gelegentliche Probleme bei kostenlosen Servern.
Insgesamt erscheint NordVPN im Alltag als der Anbieter, der die wenigsten Probleme in Bezug auf Captchas, Login-Schwierigkeiten, Sitzungsabbrüche und Bandbreitenminderung zeigt, insbesondere wenn er durch zusätzliche Features – wie dedizierte IP-Adressen – ergänzt wird. Dies macht NordVPN gerade im Zusammenspiel mit den integrierten Sicherheitsfeatures zu einer robusten Wahl für Nutzer, die sowohl auf Sicherheit als auch auf eine stabile Nutzung von Online-Diensten Wert legen.
Sowohl unter Win 11 als auch unter Linux Mint 21.3 kamen sich die parallel installierten Anwendungen dieser 3 Anbieter nicht ins Gehege. Die Software ließ sich rückstandsfrei wieder deinstallieren.
Achtung: Vor der Deinstallation der jeweiligen Software / App, bitte unbedingt den Killswitch wieder deaktivieren.
Quellenverzeichnis
- Equinux Blog: https://blog.equinux.com/de/2018/12/captcha-using-vpn-2/
VPNTester: https://vpntester.org/hilfe/fragen/staendige-ueberpruefungen-captcha-mit-vpn-wie-kann-ich-das-abstellen/
NordVPN Blog: https://nordvpn.com/de/blog/internet-drosselung/
Netzwelt: https://www.netzwelt.de/vpn/vpn-probleme-loesungen.html
Top10VPN: https://www.top10vpn.com/de/was-ist-ein-vpn/vpn-logging/
Tarnkappe.info: https://tarnkappe.info/artikel/it-sicherheit/datenschutz/nutzung-von-vpns-ist-bei-manchen-anbietern-riskant-282601.html
CHIP – VPN Artikel: https://praxistipps.chip.de/vpn-fuer-wen-und-wann-es-sinnvoll-ist_123254
Techesi: https://www.techesi.com/de/vpn-issues-can-using-a-vpn-cause-you-problems.html
Schlussbemerkungen
Die Benachteiligung von VPN-Nutzern im Kontext von SaaS-Anbietern und Online-Diensten ist sowohl ärgerlich und lästig, wie auch ein vielschichtiges Phänomen. Obwohl zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie Captchas, die Reduktion der Bandbreite, ablaufende Sessions und Login-Probleme überwiegend als Nebenprodukte von Maßnahmen zur Missbrauchsprävention und rechtlichen Compliance interpretiert werden, erleben VPN-Nutzer faktisch eine Einschränkung der Nutzererfahrung. Das Wissen um diese Zusammenhänge bietet sowohl Anbietern als auch Endnutzern die Gelegenheit, technische und organisatorische Optimierungen vorzunehmen, um eine Balance zwischen Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit zu erreichen.
Authors
Carsten Feller
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